Therapien

Akupunktur
Blutegeltherapie
Manualmedizinische Untersuchung
Infiltrationstherapien
Kinesio-Taping
Psychosomatische Grundversorgung
Schröpftherapien
TENS

Spezielle medikamentöse Schmerztherapie mit individueller Anpassung

Für viele Patienten sind Schmerzmittel oft die letzte Rettung. Manche Schmerzmittel lassen mit der Zeit jedoch nach oder schlagen in Einzelfällen gar nicht an. Als Folge wird dann sehr häufig unkontrolliert die Dosis der Medikamente erhöht, in der Annahme „viel hilft viel“. Aber mehr bringt nicht immer mehr - und unter Umständen können Schmerzmittel sogar selbst zum Auslöser von Schmerzen werden.

Grundsätzlich gilt: Menschen reagieren sehr subjektiv auf Schmerzmittel und ihre Wirkung kann entsprechend unterschiedlich ausfallen. Jedes Medikament hat einen anderen Wirkstoff sowie einen anderen chemischen Aufbau und deshalb gibt es auch Unterschiede in der Wirkweise, den möglichen Nebenwirkungen und den Anwendungsgebieten. Aus diesem Grund sollte zunächst eine genaue Evaluation der Beschwerdesymptomatik und der bereits eingenommen Schmerzmedikation durchgeführt werden, um feststellen zu können, ob dies überhaupt die geeignete Therapieform darstellt.

Das allgemeine Credo bei der Einnahme von Schmerzmitteln sollte somit lauten: so viel wie nötig, so wenig wie möglich ! 

Evidenzbasierte Phytotherapie (Pflanzenheilkunde)

Die Phytotherapie oder Pflanzenheilkunde ist eines der ältesten Therapieverfahren. Circa 70.000 Pflanzenarten gibt es weltweit, die als Arzneimittel in der Medizin genutzt werden.

Bei der Behandlung vieler chronischer Erkrankungen (z.B.: Rheuma,…) kann jedoch häufig auf Arzneimittel nicht ganz verzichtet werden. Die Naturheilkunde kann jedoch ergänzend dazu beitragen, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Dadurch kann unter Umständen auch die notwendige Dosis an Arzneimitteln verringert werden.

Anwendungsbereiche: Erkrankungen des Bewegungsapparates (Arthrose, Rheuma,...) Neuropathische Schmerzen, Schlafstörungen, Depression/Angst


Ohr- und Ganzkörperakupunktur

Die Akupunktur ist eine Behandlungsmethode der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), bei der eine therapeutische Wirkung durch Nadelstiche an bestimmten Punkten des Körpers erzielt werden soll. Das Wirkungsprinzip der Akupunktur beruht auf der Reizung bestimmter Körperpunkte, wodurch ein Einfluss auf die Regulation des Körpers genommen wird. Durch die Akupunktur entsteht in vielen Fällen eine schnell einsetzende Entspannung, wodurch die Liegezeit (ca. 20-30 min.) als durchaus angenehm empfunden wird.

Anwendungsbereiche: Erkrankungen des Bewegungsapparates, Kopfschmerzen / Migräne, Gastrointestinale Störungen, Atemwegserkrankungen, Schlafstörungen, Neurologische Störungen,…


Capsaicin Transdermal (Qutenza®-Schmerzpflaster)

Die transdermale Therapie mittels hoch dosiertem Capsaicin, welches natürlicherweise in Chilischoten vorkommt, wirkt als Analgetikum direkt am Entstehungsort der Schmerzen. Durch eine einmalige 30- oder 60-minütige Dauer der Behandlung werden die Nervenfasern, durch das hoch dosierte Capsaicin (8%ige Konzentration) reversibel deaktiviert. Man könnte sagen, die Schmerznerven werden dadurch zunächst erregt, um anschließend unerregt sein zu können. Bei wiederkehrenden oder persistierenden Schmerzen kann diese Behandlung nach 90 Tagen wiederholt werden.

Anwendungsbereiche: periphere neuropathische Schmerzen, Engpasssyndrome (z.B. Karpaltunnelsyndrom), Gürtelrose / Post-zoster-Neuralgie, anhaltende brennende Schmerzen nach Operationen (Narbenschmerzen)

Neuraltherapie

Die Neuraltherapie gehört zu den modernen Regulationstherapien. Die kurzzeitige Betäubung einer ausgewählten Stelle des Körpers mit einem Lokalanästhetikum hat Auswirkungen auf das vegetative Nervensystem. Zum einen wird die Durchblutung angeregt, zum anderen können anhaltende Nervensignale unterbrochen werden. Diese werden vor allem von überreizten Nerven ausgesendet und sind zum Beispiel für Schmerzen verantwortlich. Wird der Reiz jedoch durch eine Neuraltherapie nach Huneke unterbrochen, kann der Organismus sich wieder selbst regulieren und das Nervensystem ins Gleichgewicht bringen.

Anwendungsbereiche: Lokale Schmerzen nach Verletzungen / Operationen, Überlastung und Reizung von Sehnen / Bändern / Gelenken, Muskelverhärtungen, Rückenschmerzen, Entzündungen, degenerative Gelenk- und Bandscheibenveränderungen, mögliche Störfelder (z.B. Narben)

Infiltrations- und Quaddeltherapien

Infiltrationen dienen zur Therapie von Schmerzen im Bewegungsapparat, die häufig aufgrund von entzündlichen Prozessen entstehen. Dabei wird ein schmerzstillendes Medikament in den betroffenen Bereich injiziert. Dieser Wirkstoff, z.T. in Kombination mit Cortison hemmt die Entzündung und blockiert die Weitergabe von Schmerzsignalen.

Anwendungsbereiche: Schulterschmerzen, Schmerzen an der Wirbelsäule, Knie- oder Hüftgelenksbeschwerden, Sehnenscheidenentzündungen, Schleimbeutelentzündung, Tennisarm, degenerativen Verschleißerscheinungen im Bereich der Gelenke

Schlangengift-Therapie (Horvi-Enzym-Therapie)

Bei der HORVI-Enzym-Therapie handelt es sich um eine Regulationstherapie zur Aktivierung von gestörten, blockierten physiologischen Körperfunktionen. Durch die Anwendung der richtigen Enzyme, können gestörte Zellen wieder die natürliche Funktion und Regulation im Körper aufnehmen, wodurch die Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Bei den eingesetzten Horvi Enzymen handelt es sich um Enzyme unterschiedlicher Tiergifte (hauptsächlich Schlangen). Die Enzyme liegen als Reintoxie (ent-eiweißt) vor, wodurch ein Allergie-Risiko ausgeschlossen ist.

Anwendungsbereiche: Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, degenerative Wirbelsäulen- und Gelenkserkrankungen (z.B. Arthrose), Entzündungen viral und bakteriell Neurologische Erkrankungen (z.B. Migräne, Kopfschmerzen), Stärkung und Regulierung des Immunsystems

Blutegel-Therapie

Die Blutegeltherapie ist ein Verfahren der Naturheilkunde und bereits seit etwa 2.000 Jahren bekannt. Hierbei werden zwischen 2 und 12 Egel auf eine ausgewählte Hautstelle platziert und verweilen ca. 20 – 90 Minuten am Körper, bis sie von selbst abfallen. Während des Saugvorgangs entzieht der Egel dem Patienten Blut (10-20 ml) und gibt sein Speichelsekret ab. Dieses enthält mehr als 20 verschiedene Inhaltsstoffe, die gefäßerweiternd, schmerzstillend, antientzündlich, entspannend, krampflösend und durchblutungsfördernd wirken.

Anwendungsbereiche: Gelenkserkrankungen, Erkrankungen der Sehnen und Bänder, Muskelverhärtungen, Rückenschmerzen, Wundheilungs-störungen, Rheumatische Erkrankungen, Tinnitus, Kopfschmerzen / Migräne


Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS)

Bereits vor 4500 Jahren haben Ägypter Strom zur Schmerzlinderung verwendet: Sie legten sich auf die geplagten Körperteile Fische, die kleine Stromstöße abgaben. Heutzutage werden kleine Geräte mit Hautelektroden dafür verwendet. Die Geräte werden über zwei oder vier selbstklebende Elektroden mit der Haut verbunden. Mit Frequenzen zwischen 50 und 150 Hertz und mittlerer Stromstärke sollen sich akute und örtliche Schmerzen lindern lassen. Für eine längere Wirkung werden niedrige Frequenzen und eine hohe Stromstärke verwendet.

Anwendungsbereiche: Muskelverspannungen, Sportverletzungen, Gelenkbeschwerden, Kopfschmerzen / Migräne, Tumorschmerzen, Nervenschmerzen, Morbus Sudeck, Phantomschmerzen nach Amputationen


Kinesio-Taping

Der Begriff Dolo-Taping setzt sich aus zwei Wörtern zusammen. „Dolo“ ist abgeleitet vom lateinischen Begriff für Schmerz (dolor) und „Taping“ vom englischen Wort für „Klebeband“. Hierbei werden Muskeln mit einem flexiblen, auf die Haut aufgebrachten farbigen Baumwolltape beklebt.

Die Stimulation der Hautebene bewirkt eine höhere Stoffwechselleistung. Auf der Ebene des Muskelsystems führen die Tapes zu einer sanften Dauermassage und Dauerlymphdrainage, die die Durchblutung im Muskelgewebe verbessern.

Anwendungsbereiche: Erkrankungen des Bewegungsapparats und der Gelenke, viszerale Beschwerden, Kopfschmerzen / Migräne, Arthrose, Kniebeschwerden, Schulterschmerzen, Sehnenscheidenentzündungen,…

Psychosomatische Grundversorgung

Die Psychosomatische Grundversorgung ist Grundlage einer jeden Arzt-Patient-Beziehung und damit für die Behandlung unterschiedlichster Krankheiten und Leiden von Bedeutung.

Ziel der psychosomatischen Grundversorgung ist die möglichst frühzeitige differentialdiagnostische Klärung komplexer Krankheitsbilder in ihren somatischen, psychischen (affektiv-kognitiven) und psychosozialen Aspekten zugleich. Es gilt, die ätiologischen Verknüpfungen zwischen psychischen und somatischen Krankheitsfaktoren zu erkennen und in ihrer pathogenen Bedeutung im Rahmen einer bio-psycho-sozialen Gesamtdiagnose zu gewichten.

Die psychosomatische Grundversorgung wird durchgeführt bei:

  • der Primärversorgung von Patienten im Rahmen der Behandlung somatischer Beschwerden

  • der Behandlung von Patienten mit:

    • Chron. Schmerzsyndromen
      - Schmerzen im Bewegungsapparat
      - Kopfschmerzen
      - Fibromyalgie-Syndrom / Ganzkörperschmerzen
    • Depression

    • Angststörungen, Panikattacken

    • Schlafstörungen
       

Des Weiteren bietet die psychosomatische Grundversorgung Hilfe bei:

  • Aufdecken und vermitteln von körperlich/seelischen Zusammenhängen bei zahlreichen Krankheitsprozessen

  • Aufdecken und Bearbeitung von Konflikten

  • Entwicklung von Strategien zur Krankheitsbewältigung

Zweitmeinungsverfahren vor Eingriffen an der Wirbelsäule

Vor planbaren Eingriffen an der Wirbelsäule haben gesetzlich Versicherte gemäß § 27b SGB V einen Rechtsanspruch auf eine unabhängige ärztliche Zweitmeinung. Da jede Operation auch Risiken birgt, soll mit einer ärztlichen Zweitmeinung vermieden werden, dass sich Patientinnen und Patienten einem medizinisch nicht notwendigen Eingriff unterziehen. Im Zweitmeinungsverfahren prüfen qualifizierte Fachärztinnen und Fachärzte, ob die empfohlene Operation medizinisch notwendig ist und berät die Versicherten zu möglichen Therapiealternativen.

Bei der Indikation folgender Eingriffe darf sich jeder Versicherte eine Zweitmeinung einholen:

  • Osteosynthese (dynamische Stabilisierung) an der Wirbelsäule
  • Spondylodese
  • Knöcherne Dekompression
  • Eingriffe an den Facettengelenken (Facettendenervation, -Thermokoagulation, -Kryodenervation)
  • Verfahren zum Einbringen von Material in einen Wirbelkörper (mit oder ohne vorherige Wirbelkörperaufrichtung)
  • Exzision von Bandscheibengewebe
  • Implantation einer Bandscheiben-Endoprothese

Kein Rechtsanspruch auf eine Zweitmeinung besteht bei solchen Eingriffen, die aufgrund von akuten traumatischen Ereignissen, aufgrund von akut auftretenden neurologischen Komplikationen oder aufgrund von Tumorerkrankungen notwendig sind.